Sehenswürdigkeiten in Chengdu und Umgebung, Provinz Sichuan

In Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan und kulturelles Zentrum Südwestchinas, ist es dem Besucher trotz aller Modernisierung noch möglich, tief in die chinesische Vergangenheit einzutauchen. Ein Spaziergang durch die malerischen Gassen der Altstadt, Einblicke in das Treiben auf den Straßenmärkten und vor allen Dingen die Einblicke in das alltägliche Leben der Menschen sind beeindruckend. Das Leben findet hier "auf der Straße" statt: Kinder machen ihre Hausaufgaben draußen, Wäsche wird gewaschen, selbst Mahlzeiten werden im Kreis der Familie vor den Häusern vorbereitet und eingenommen. Zum Ausruhen laden die traditionellen Teehäuser, in denen man die chinesische Teekultur genießen kann.

Panda - Bären

Die meisten Touristen kommen auf Ihrer Reise nach Chengdu, um die Pandabären zu sehen. In der Tat ist dies ein beeindruckendes Erlebnis, vor allem wenn es viele Babys auf der Kinderstation zu sehen gibt. Aber auch die jugendlichen und erwachsenen Bären werden Sie begeistern. In der Pandabären-Aufzuchtstation 10 km nördlich von Chengdu kann man die Tiere, die zu einem nationalen Symbol Chinas geworden sind, aus nächster Nähe und naturnah erleben. Auf einer Fläche von ca. 600 ha Fläche leben mehrere Dutzend Pandabären, das Gebiet wurde speziell dem natürlichen Lebensraum der Tiere angepasst und nachempfunden mit grünen Wäldern, kleinen Seen und Wiesen, was für deren Aufzucht unerlässlich ist. Diese Station, die größte ihrer Art, wurde 1987 eingerichtet und beschäftigt sich mit dem Schutz und der Aufzucht dieser bedrohten Tierart. Zur Erhaltung dieser wunderbaren Geschöpfe ist ein Besuch durchaus zu empfehlen.

Der Tempel Wuhou Ci

Der prächtige Ahnentempel befindet sich in der Parkanlage Nanjiao Gongyuan. Er wurde zu Ehren des Herzogs von Wu, einem erfolgreichen Kriegsstrategen und großem Gelehrten, in der Ära der Tang-Dynastie gebaut. Der Tempel umfasst mehrere Gebäude, die wiederum über 400 Statuen beherbergen sowie zahlreiche kunstvolle Stickereien. Einen Besuch wert sind auch das beliebte Teehaus und die Bonsai-Sammlung im Park. Ein vegetarisches Restaurant offeriert traditionelle chinesische Gerichte mit Kartoffeln oder Tofu als Fleischersatz.

Der Tempel Wenshu Yuan

Dieser buddhistische Tempel stammt ursprünglich ebenfalls aus der Tang-Dynastie und wurde 1691 (Qing-Dynastie) zuletzt erneuert. In einem der Innenhöfe befindet sich ein schönes Teehaus.

Grabanlage von Wang Jian Mu

In der erst im Jahr 1943 freigelegten Grabanlage von Wang Jian, General des Frühen Shu-Reiches kann man in zwei Ausstellungsräumen Grabfunde wie Steinfiguren von Kriegern und Musikern sowie Jadeschmuck und den Text einer Trauerrede besichtigen.

Ausflug zum Dujiangyan-Bewässerungssystem

60 km nordwestlich von Chengdu befindet sich eine 2.300 Jahre alte Bewässerungsanlage. Der Min-Fluss, der häufig über die Ufer getreten war, wurde 256 v.Chr. gespalten und die Hälfte des Wassers in ein weitverzweigtes Netz von Nebenarmen und Kanälen zur Bewässerung des Roten Beckens abgeleitet. 2006 hat man die heute immer noch intakte Anlage um die Zipingpu-Talsperre ergänzt. Das nahe Gebirge Qingcheng Shan lädt zu Wanderungen ein. Taoistische Tempel zeugen davon, dass diese Gegend ein häufig frequentiertes Pilgerziel war. Wenn Sie ausreichend Zeit auf Ihrer Reise haben, so ist dies ein lohnenswertes Reiseziel.

Jiuzhaigou und Huanglong Nationalpark

Der etwa 650 km² große staatliche Geopark Huanglong liegt im Norden der Provinz Sichuan. Chengdu, die Hauptstadt von Sichuan, liegt 394 km entfernt. Bekannt ist er für seine über 3.000 türkis leuchtenden, auf verschiedenen Ebenen terrassenartig angeordneten Seen, die durch Kalkablagerungen entstanden sind. Auch das majestätische hohe Schneegebirge mit seinen Zickzack-förmigen Tälern und stille, einsame und üppige Wälder sowie Wasserfälle lassen den Besucher in eine andere Welt tauchen. Der Park wird bei der UNESCO als Weltnaturerbe geführt.In einem zerklüftetem Felsenberg namens Hongxin ("Rotes Herz-Felsenberg") verstecken sich viele Seen. Die Abendsonne legt den Berg mit einem goldenen Schleier. Besonders romantisch wird es angesichts der herzförmigen Felswand, die sich im See spiegelt.Die wunderschöne Schluchtenlandschaft - die Danyun-Schlucht und ihre Nebentäler (z.B. das Xigou-, das Longdishui- und das Zhangjiagou-Tal) - erwartet den Besucher am Unterlauf des Fujiang-Flusses. Durch die Schlucht tobt ein reißender Strom, Wasserfälle stürzen an steilen Felswänden in die Tiefe. Einen Kontrast hierzu bildet das beeindruckende Panorama des Xueshanliang mit seinen majestätischen Schneegipfeln und steilen Felswänden. Auch in Xuebaoding wird man unvergessliche Momente erleben. Mehrere hundert Hochgebirgssehen und Dutzende von Gletschern laden auf Entdeckungstour ein, zu Fuss oder auch zu Pferd.  

Der staatliche Geopark Jiuzhaigou misst knapp 730 km² und wird auch als "natürliches Karstmuseum" bezeichnet. Die Entfernung nach Chengdu beträgt 435 km; der Park liegt durchschnittlich auf einer Höhe von 2.500 m Höhe im Nordwesten der Provinz Sichuan.Hier wurden etliche paläontologische Fossilien gefunden, Fossilien von Korallen und Seelilien kann man vielfach sehen. Die geologische Geschichte des Parks reicht um die 400 Millionen Jahre in die Vergangenheit. Die wunderschönen Karstformen sind durch die Einwirkung von Wasser, Bewegungen der Erdkruste (Tektonik) und Gletscheraktivitäten entstanden.Jiuzhaigou, das "Tal der Neun tibetischen Dörfer", wird geprägt von wilden, tosenden Wasserfällen und abermals tiefgrünen Seen, an denen man sich kaum satt sehen kann. Im Winter verwandeln sich die Kaskaden in eine verzauberte Welt aus Eis. Spektakulär sind beispielsweise der Panda Lake Fall (Xionguashai), der über drei Stufen 78 Meter in den Panda Lake hinunter stürzt und die etwa 310 m breiten Pearl Shoal Falls (Zhengzhutan); beide sind durch natürliche Staustufen entstanden.Harmonisch integrieren sich die einfachen Pfahldörfer, die durch kleine Straßen und Brücken miteinander verbunden sind, in diese magische Landschaft und bieten gute Einblicke in Bräuche und Traditionen der hier lebenden Menschen der Qiang-Minderheit (drei der Dörfer können von Touristen besucht werden). Die rund 1.000 Bewohner leben von der Viehhaltung und Milcherzeugung sowie vom Tourismus.1982 stellte die chinesische Regierung das Gebiet unter Schutz und konnte somit die massiven forstwirtschaftlichen Schäden aus den 1970er Jahren nachhaltig beheben. Inzwischen ist Jiuzhaigou zum UNESCO Weltnaturerbe sowie zum Weltbiosphärenreservat erklärt worden. Das artenreiche Ökosystem bietet vielen seltenen Spezies ungestörten Lebensraum mit reicher Vegetation. So finden sich hier unter anderem Pandabären und Goldstumpfnasenaffen.Per Bus kann man viele der Naturschauspiele erreichen, ein besonderes Erlebnis ist es allerdings, per pedes den Holzbohlenwanderwegen zu folgen.