Der Yangtze (Yangzi) - Fluss
Chongqing - größte Stadt der Welt

Der Yangtze ist der drittgrößte Fluss der Welt. Er durchbricht hohe Gebirge und wird von unzähligen Flüssen gespeist, bevor er als reißender Strom im Ostchinesischen Meer mündet. Ganz im Osten des Sichuan-Beckens befinden sich die bekannten Drei Schluchten namens Qutang-, Wu- und Xilingschlucht. 2006 wurde hier ein gigantischer Staudamm in Betrieb genommen. Das atemberaubende Panorama der Drei Schluchten kann man am besten vom Schiff aus bestaunen. Die Reise per Schiff dauert stromabwärts 4 Tage und 3 Nächte, stromaufwärts einen Tag länger.

Die Qutang-Schlucht/ Kui-Schlucht

Die Qutang-Schlucht ist die westlichste und mit ihren 8 km Länge die kürzeste der Drei Schluchten. Hier wird der Yangtze auf etwa 150 m Breite eingeschnürt; die Berge an den Ufern sind bis zu 1.200 m hoch. Die schmale Felsschlucht, die die hohen Berge schier zerschneidet, wirkt überwältigend. Entlang der Schlucht befinden sich verschiedene Sehenswürdigkeiten, die je nach Wetterlage und Schiffsgesellschaft währen der Fluss-Kreuzfahrt auf dem Ausflugsprogramm Ihrer Reise stehen:

Baidicheng (Weiße-Kaiser-Stadt): Die Burg von Baidicheng mit ihren roten Mauern und geschwungenen Dächern steht inmitten einer üppigen Vegetation. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf Kuimen, die westliche Engstelle der Drei Schluchten. Sehenswert ist auch der Tempel Baidi.

Tiankeng (Himmlische Grube) und Difeng (Spalte der Erde): Diese beiden außergewöhnlichen geologischen Formationen liegen 38 km südlich vom Kreis Fengjie. Sie werden als großes Museum für Karst-Erscheinungen bezeichnet. Die Himmlische Grube hat einen Durchmesser von 626 m und ist 662 m tief. Die V-förmige Spalte der Erde ist 37 km lang.

Der Daning-Fluss mündet am westlichen Ende der Wu-Schlucht in den Yangtze. Er ist auf jeden Fall einen "Abstecher" auf einem kleineren Boot Wert. Er fließt ebenfalls durch drei Schluchten, die sogenannten Unteren Drei Schluchten: die Longmen-, die Bawu- und die Dicui-Schlucht. Die Felshänge sind teils bewaldet, Wildbäche stürzen herab. Es lassen sich immer noch Reste von Holzstegen entdecken, die einst bei Hochwasser die einzige Möglichkeit waren, durch die Schlucht zu gelangen. Zerklüftete und hochragende Felsen sowie Bambushaine prägen eine Landschaft, in der Mandarinenten und Affen heimisch sind. Ein Seitenarm des Daning-Flusses heißt Madu-Fluss. Hier befinden sich die Kleinen Drei Schluchten. Die Berge sind hier noch spektakulärer und die Schluchten sind noch enger. Das jadegrüne Wasser bleibt unvergesslich.

Die Wu-Schlucht

25 km flussabwärts liegt die Wu-Schlucht. Sie misst 45 km und ist sehr bizarr geformt. Die Sonne kann nur kurz bis in die Tiefen der Schlucht eindringen; so schafft sie es nicht, den geheimnisvollen  Nebel, der sich über den Fluss gelegt hat, aufzulösen. Die zwölf Berge, die die Wu-Schlucht säumen, lassen der Fantasie aufgrund ihrer märchenhaften Formgebung freien Lauf. Der sagenumwobene Fee-Berg hat beispielsweise folgende Geschichte: Seinerzeit hat eine Königstochter einen bösen Drachen besiegt um ihr Volk zu schützen. Außerdem hat sie beim Ausheben der Drei Schluchten geholfen. Um für immer die durch die Schluchten fahrenden Schiffe zu beschützen, hat sie sich in den Shennü-Berg (Berg der Fee) verwandelt.Nach dem Passieren der Wu-Schlucht gelangt man zum Shennong-Fluss oder Yandu-Fluss. In Höhlen weit über dem Fluss (möglichst nah am Himmel) befinden sich 2.000 Jahre alte geschnitzte Särge, in denen das Volk der Ba seine Verstorbenen beigesetz hatte. Rätselhaft bleibt, wie die Menschen die Baumstämme hierher gebracht haben.

Die Xiling-Schlucht

Die Xiling-Schlucht ist die östlichste und mit ihren 76 km die längste der Drei Schluchten. Sie beginnt bei der Mündung des Xiangxi-Flusses in den Yangtze und ist geprägt von schroffen Klippen und gefährlichen Stromschnellen. Der neue Staudamm hat die Schlucht leichter zugänglich gemacht.Sehenswürdigkeiten entlang der Xiling-Schlucht:Sanyou-Höhle (Höhle der drei Besucher)Die Sanyou-Höhle liegt am Xiling-Berg am östlichen Ausgang der Xiling-Schlucht. Die Höhle beherbergt Stelen aus der Ming-Zeit. Der Überlieferung nach trafen hier der Dichter Bai Juyi und sein Bruder zufällig den Dichter Yuan Zhen und schauten sich die Höhle gemeinsam an. Bai Juyi ließ in Erinnerung an dieses Erlebnis eine Inschrift in einen Felsen meißeln. Vom Xiling-Berg aus genießt man eine traumhafte Aussicht über Yangtze und Gezhouba-Stausee.

Shennongjia

Ein wunderschönes Gebirge, das man ab Xingshan (Kreis Zigui) per PKW in zwei Stunden erreicht. Der Hauptgipfel Shennongding misst 3.105 m und ist der höchste Berg Mittelchinas. Aufgrund seiner artenreichen Flora wurde das Gebirge zum Naturschutzgebiet erklärt. Beeindruckende Naturdenkmäler wie die Banbiyan-Felswand, das Tianmen-Tal, der Dajiu-See, der Songluo-Fluss und verschiedene Höhlen lassen einen Ausflug in dieses Gebiet unvergesslich werden.

Der Qu Yuan-Tempel

Im Gedenken an den Dichter Qu Yuan wurde einst am Fenghuang-Berg ein Tempel errichtet, der eine knapp 4 m hohe bronzene Statue des Dichters beherbergt. Im Tempel befindet sich auch ein Sarg aus Rotholz als Zenotaph (Scheingrab) des Dichters. Im Rahmen des Staudammprojektes hat man den Tempel in die neue Kreisstadt verlegt. Auch hier fügt er sich mit seinem geschwungenem Dach wundervoll in die üppige Landschaft ein.

Drei-Schluchten Staudamm

Ökologisch und wirtschaftlich höchst umstritten und kritisiert, aber wenn man schon mal hier ist, doch einen Besuch wert: der Drei-Schluchten-Staudamm in Sandouping etwa 40 km oberhalb von Yichang. Hier befindet sich das leistungsstärkste Wasserkraftwerk der Welt. Bei den Flusskreuzfahrten ist ein Besuch des Damms auf Ihrer Reise inklusive.

"Bergstadt" Chongqing – größte Stadt der Welt

Eingebettet in eine idyllische Berglandschaft am östlichen Rande des Roten Beckens liegt Chongqing, mit über 30 Mio. Einwohnern heute die größte regierungsunmittelbare Stadt Chinas und die wohl größte Stadt der Welt. Das Stadtbild ist geprägt von dem hügeligen Gelände - Häuser stehen Großteils am Hang, Straßen sind bisweilen recht steil. Wie so oft in China vereinen sich in Chongqing eine glanzvolle Kultur und ereignisreiche Geschichte mit der Moderne. In Chongqing fließen der Jangtsekiang und der Jialing zusammen. Der durch den Drei-Schluchten-Damm gebildete Stausee ermöglicht es größeren Schiffen, die Stadt anzusteuern. 

Archäologische Funde belegen, dass an diesem Platz schon vor 25.000 Jahren Menschen gelebt haben. Im Ba-Reich, also 1.000 v.Chr., war Chongqing die Hauptstadt. Noch heute kann man Stätten aus der alten Zeit besichtigen. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts v.Chr. fing man an, intensiven Landbau in der Region zu betreiben. Lange Zeit diente die Stadt als Festung gegen feindliche Invasoren. Im 14. und im 17. Jahrhundert wurden hier eigene Königreiche gegründet, die allerdings beide nur kurze Zeit existierten. Der Hafen machte die Stadt ab dem 18. Jahrhundert zunehmend wichtig für Kaufleute. Im Jahr 1891 wurde er als erster Inlandshafen in China für den Außenhandel geöffnet. Während des Zweiten Weltkrieges war Chongqing die provisorische Hauptstadt Chinas. 1949 eroberten die Kommunisten Chongqing, welches bis dato in nationalistischer Hand war. Durch die Industrialisierung kam die landwirtschaftlich verarmte Region wieder in Fahrt und Chongqing wurde zur modernen Boomtown.  

Große Volkshalle

Die Große Volkshalle von Chongqing ist ein beeindruckendes Bauwerk im traditionellen chinesischen Stil. Auf dem mit Marmor gepflasterten Vorplatz finden verschiedenste Veranstaltungen und Aufführungen statt. Sehenswert ist auch die reich mit Blumen geschmückte Fontäne. Gut besuchte Abendveranstaltungen, wie z.B. Bälle, finden hier eine ansprechende Kulisse.  

Chaotianmen-Tor und Chaotianmen-Platz

Während der Ming-Dynastie errichtete man in Chongqing im Sinne der taoistischen Lehre 17 Stadttore. das Chaotianmen-Tor, gelegen an der Mündung des Jialing-Flusses in den Yangtze, ist das größte. Eine 48 m breite Treppe führt vom Ufer hoch zum Chaotianmen-Platz, von dem aus man eine gute Sicht auf die Flusslandschaft hat. Neben dem Chaotianmen-Platz liegt der Hafen Chongqings.   Platz der Drei Schluchten Im Bezirk Shapingba gelegen, kann man hier ein acht Meter langes Miniaturmodell des Yangtze bestaunen, mitsamt den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.  

Museum der Drei Schluchten

Das Museum der Drei Schluchten beherbergt Exponate aus Malerei, Kalligraphie, Porzellan und Schnitzerei. Anhand von Grabungsfunden aus verschiedenen Epochen werden Einblicke in Sitten und Gebräuche von verschiedenen Kulturen und Minderheitsnationalitäten aus Südchina gegeben.  

Steinskulpturen in Dazu

90 km westlich des Stadtzentrums liegen die Felsskulpturen von Dazu in einer sattgrünen Hügellandschaft. Der Legende nach hat hier der Buddha einen Fußabdruck ("Dazu" bedeutet "großer Fuß") in einem Felsen hinterlassen. In Nischen und Grotten des Bei Shan (Nordberg) und des Baoding Shan (Schatzkammerberg) stehen etwa 50.000 Bilder und Skulpturen, die in mühevoller und langwieriger Arbeit (892 bis ca. 1300 n. Chr.) entstanden sind.  

"Teufelsstadt" Fengdu

Die Stadt Fengdu liegt 171 km östlich von Chongqing am Yangtze. 2007 wurde die Stadt im Rahmen des Staudammprojektes überflutet, die Anwohner wurden in ein höher gelegenes Neubaugebiet zwangsumgesiedelt. Glücklicherweise liegen die bedeutenden historischen Bauten oberhalb des jetzigen Wasserpegels und sind daher erhalten geblieben. Den Beinamen "Teufelsstadt" oder "Stadt der Geister" rührt von den zahlreichen taoistischen und buddhistischen Tempelanlagen her. Ein Großteil dieser spirituellen Stätten liegt auf dem Ming Shan (Ming-Berg).   Tempel für den General Zhang Fei des Shu-Reiches Ursprünglich wurde dieser Tempel vor über 1.700 Jahren zu Ehren des Shu Han-Militärgenerals namens Zhang Fei errichtet, der während der Zeit der Drei Reiche (220 - 280) gewirkt hatte. Damals stand er am Fuße des Feifeng Shan (Fliegender-Phönix-Berg) am Südufer des Yangtze. Ein Mythos berichtet, dass das Gold für den Bau des Tempels zusammen mit dem abgeschlagenen Kopf des ermordeten Generals aus dem Fluss gefischt wurde. Das originale Bauwerk wurde im Jahr 1870 durch eine Flut zerstört und wieder aufgebaut.