Heilige Berge in China

Shèngshān - Heilige Berge
(Shèng = heilig/ weise; Shān = Berg/ Gebirge)

In China werden schon seit Jahrtausenden heilige Berge beschrieben. Ein Berg verbindet Himmel und Erde, er symbolisiert Geduld und Aufrichtigkeit. Bei Darstellungen in der Kunst verkörpern Berge verschiedene Menschentypen bzw. Lebensweisen: Ein einzelner Berg stellt einen als Einsiedler lebenden Mönch oder Denker dar. Ein Verantwortung tragender, von der Gesellschaft angesehener Mensch wird als Berg mit Nebengipfeln abgebildet.Die bedeutendsten Berge sind zum einen die "Fünf Heiligen Berge des Daoismus" und zum anderen die "Vier Heiligen Berge des Buddhismus". Sie sind traditionelle Pilgerziele für die Gläubigen früher wie heute.

Fünf Heilige Berge des Daoismus (Wuyue)

Die Fünf Heiligen Berge des Daoismus' entsprechen in der chinesischen Mythologie dem Kopf und den Gliedern des Pangus, dem ersten existierenden Lebewesen. Vor der Erdentstehung gab es der chinesischen Mythologie nach eine eiförmige Urmasse. Es herrschte das kosmische Prinzip des "Yin und Yang". Hieraus entstand Pangu. Nach dem Tod dieses zwergenhaften Wesens entstand aus seinem Körper das Universum. Die Augen wurden zu Sonne und Mond, die Haare zu Sternen und der Körper zur Erde.Die Fünf Heiligen Berge werden auch den vier Himmelsrichtungen sowie der sogenannten "Mitte" (das alte China sah man als "Reich der Mitte") zugeordnet und finden sich sogar in der Fünf-Elemente-Lehre wieder.

1. Tai Shan in der Provinz Shandong (Großer Östlicher Gipfel)

Im Taishan-Gebirge fließen die Schönheiten von natürlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten harmonisch ineinander. Es ragt majestätisch aus der Nordchinesischen Ebene, die Umgebung wirkt vergleichsweise niedrig.Der Hauptgipfel des 426 km² großen Gebirges heißt Yuhuangding und misst 1.514 m. Man hat eine herrliche Aussicht auf das Gelbe Meer im Osten und den Gelben Fluss im Westen. Im Süden sieht man Qufu, den Heimatort von Konfuzius, und im Norden die Stadt Jinan.Auf dem Gipfel, dem Berührungspunkt von Himmel und Erde, befindet sich ein hoher Altar, auf dem zahlreiche Kaiser Opfer erbrachten, um dem "Himmelsvater" Dank zu erweisen. Der Erde wurde am Fuß des Gebirges geopfert. Der Besucher kann viele Tempel und Klöster am Berg entdecken: Verschiedene Religionen und Philosophien wie der Taoismus, der Buddhismus und der Konfuzianismus entwickelten sich hier.

2. Heng Shan in Hunan (Großer Südlicher Gipfel)

Der Gebirgszug mit seinen 72 Gipfeln erstreckt sich über einige hundert Kilometer. Der höchste Gipfel heißt Zhurong und misst 1.290 m. Das Gebirge ist seit langer Zeit ein beliebtes Reiseziel - sowohl wegen der reizvollen, teils geheimnisvollen Landschaft als auch wegen seiner kulturellen Schätze. Artenreiche Urwälder bieten Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Die Landschaft verwandelt sich im Laufe der Jahreszeiten - von der Blütenpracht im Frühling bis zur verzauberten Schneelandschaft im Winter ist alles zu sehen.Unbedingt sehenswert sind der Zhurong-Gipfel, die Shuilian-Höhle (Wasservorhang-Höhle), der Fangguang-Tempel und die Cangjing-Halle, in der buddhistische Schriften aufbewahrt werden. Am Zhurong-Gipfel steht die Zhurong-Halle aus der Ming-Zeit. Hier wird dem Mythos nach das Zündmaterial des Feuergottes Zhurong aufbewahrt. Westlich des Gipfels liegt die Mondbetrachtungsterrasse (Wangyue). Es gibt auch eine Terrasse zur Beobachtung des Sonnenaufgangs.Viele Tempel und Klöster liegen geschützt, ja fast versteckt, unter alten Bäumen. Der fast 100.000 m² große Nanyue-Tempel sei hier noch besonders hervorgehoben. Geschwungene Dachvorsprünge und bemalte Säulen prägen die Anlage. Kaiser und Könige aus verschiedenen Dynastien haben hier verweilt, um zu jagen und opfern.

3. Song Shan in Henan (Großer Mittlerer Gipfel)

"Junji" (= extrem schroff), so heißt der 1.440 m hohe Hauptgipfel des Song Shan. Der Name spricht Bände über den Charakter der ganzen Bergkette, bestehend aus den beiden Teilen Taishi und Shaoshi. In dieser faszinierenden Landschaft entwickelte sich seinerzeit der Zenbuddhismus und das Shaolin-Boxen. So kam es, dass im Lauf der Zeit verschiedene Tempel und Lehranstalten errichtet wurden. Kaiser kamen, um dem Buddha zu opfern, Dichter und Denker hielten Lesungen und hochgebildete Mönche lehrten den Buddhismus. Diese Menschen hinterließen ihre Spuren: zum Beispiel die Pagode des Songshan-Tempels, der Huishan -, der Zhongyue - und der Shaolin -Tempel. Die zahlreichen historischen Relikte brachten dem Gebirge den Beinamen "Museum für die historische Entwicklung Chinas" ein.Der Shaolin-Tempel liegt am Fuße des Shaoshi-Berges, umgeben von dichtem Wald. Der Überlieferung nach nahm der historische Buddha Shakyamuni an dieser Stelle viele Schüler an und lehrte sie den Zenbuddhismus. Aus diesem Grund legte man den Tempel als Ursprungsort des Zenbuddhismus' fest.Bei uns im Westen wurde das Kloster bei uns durch die Fernsehsendung "Kung Fu" Anfang der 1970er Jahre bekannt, in der der chinesischer Shaolin-Mönch Kwai Chang Caine allerhand (oft unrealistische) Abenteuer zur Zeit des Wilden Westens in Amerika erlebt.Gebaut wurde das Kloster im Jahr 495 während der Nördlichen Wei-Dynastie. Der Mönch namens Batuo machte aus dem Kloster ein Zentrum der buddhistischen Lehre und ließ hier zahlreiche Sutren aus dem Sanskrit ins Chinesische Übersetzen. In der Tang-Dynastie (618 - 907) lebten hier bis zu 1.000 Mönche, die im chinesischen Reich großes Ansehen genossen. Mit Sondergenehmigung des Königs durften hier Mönchssoldaten ausgebildet werden.Die Wurzeln des Zen-Buddhismus' sowie die der Kampfkunst Kung Fu ("Shaolin Qanfa"), die als Teil der buddhistischen Praxis gilt, gehen auf dieses Kloster zurück.Im Lauf der Zeit wurde das Kloster mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, so auch während der Kulturrevolution. Nur noch wenige Mönche blieben hier, die meisten wurden vertrieben. Als das Kloster durch verschiedene Filme ("Kung Fu" und "Shaolin Temple") im Westen an Bekanntheit gewann, erkannte die chinesische Regierung sein touristisches Potenzial und ließ das Kloster wieder aufbauen. Mit der allgemeinen Liberalisierung der Ausübung von Religionen durften auch die buddhistischen Mönche hier wieder frei praktizieren.In den letzten Jahren richtete man sich mehr und mehr auf Touristen ein und integrierte Souvenirläden, ein Tourismusbüro und ein Restaurant in den vorderen Bereich des Tempels. Für den westlichen Geschmack mag das ein bisschen nach Kommerzialisierung riechen, aber die immense Schönheit und der kulturelle Wert des Klosters bleiben dennoch im Vordergrund. Beeindruckend sind auch die Kampfkunst - Vorführungen. Übrigens gibt es im chinesischen In- und Ausland noch weitere Klöster mit demselben Namen, zum Beispiel der Shaolin-Tempel Deutschland in Berlin. Zumeist ist das auf die Vertreibung chinesischer Mönche während der Kulturrevolution zurückzuführen, die anderswo Stätten gründeten um ihre Religion zu praktizieren.

4. Hua Shan in Shaanxi (Großer Westlicher Gipfel)

Das Huashan-Gebirge ist geprägt von einer schroffen aber prächtigen Landschaft, in die unzählige Tempel und Pavillons gebettet sind. Beeindruckend sind auch die Felsenhöhlen und die an steilen Felswänden gebauten Holzstege.Highlights sind beispielsweise der Yuquan-Hof (der daoistische "Jadequellen-Tempel"), der Xiyue-Tempel am Fuß des Huashan (in seiner Pracht ähnelt dieser dem Kaiserpalast in Peking und er wird folglich auch "Verbotene Stadt von Shaanxi" genannt), die Ruine der Großen Mauerabschnitte des Königreichs Wei und die Reste der Getreidelager aus der Han-Dynastie. Der Aufstieg erfolgt ausschließlich auf der Nordseite, die anderen Seiten sind durch überhängende Felsvorsprünge und steile Wände nahezu unpassierbar.Wie die Fünf Heiligen Berge im Großen sind die Gipfel des Huashan-Gebirges im Kleinen den Himmelsrichtungen zugeordnet:Im Osten befindet sich der Zhaoyang (Morgensonne). Wie der Name schon sagt, ist dieser Gipfel ideal, um den Sonnenaufgang zu erleben. Einzuplanen ist allerdings der 4- bis 6-stündige Anstieg! Wunderschön ist hier auch der Ganlu-Teich (Teich des süßen Taus) und der Xiaqi-Pavillon.Im Süden ist der mit seinen 1.997 m höchste Gipfel, der Luoyan (Heimkehrende Schwalben). Nicht verpassen sollte man den Yangtian-Teich, die Laojun-Höhle, den Ofen zur Herstellung von Unsterblichkeitspillen und den Himmelsholzsteg.Der im Westen liegende Lianhua (Lotosblumen) hat die Form einer Lotosblüte. Hier kann man den Cuiyun-Palast bestaunen.Auf dem Yuntai (Wolkenterrasse) im Norden, befindet sich das Kloster der Unsterblichen (Qunxianguan) und eine Stätte, "wo sich selbst Affen Sorgen machen".In der Mitte liegt der Yunü (Jademädchen). Hier steht der Yunü-Tempel und man sieht das Becken, in dem sich das Jademädchen die Haare wäscht.

5. Heng Shan in Shanxi (Großer Nördlicher Gipfel)

Viele seltsam geformte Gipfel erkennt man, wenn man aus der Ferne auf das rund 150 km lange Gebirge blickt. Aus der Nähe betrachtet, faszinieren bizarre Felsformationen im Wechselspiel mit dem Grün von Kiefern und Zypressen sowie die Tempel, Pavillons und Stille Höhlen.Im Osten des Hengshan steht der 2.016 m hohe Tianfeng, der Gipfel im Westen heißt Cuiping. Dazwischen fließt ein Bach. Am Berg liegt ein Stausee - kristallklar und fast immer glatt wie ein Spiegel.Zehn historische Stätten sind bis heute erhalten. Besonders sehenswert sind der Jiutian-Palast, die Huixian-Residenz, die Zhao-Halle und der taoistische Xuankong-Tempel. Der spektakuläre Xuankong-Tempel wurde vor über 1.400 Jahren in der späten Nordlichen Wei-Dynastie errichtet und ist ein Meisterwerk der altchinesischen Baukunst. Er ist der älteste erhaltene altchinesische Holzbau an einer Felswand. Das ganze Bauwerk stützt sich auf Holzbalken, die in einer 50 m hohen, senkrechten Felswand verankert worden sind. Der Tempel sieht aus, als schwebe er in der Luft. Hier wird gleichzeitig dem historischen Buddha Shakyamuni, Laotse (Begründer des Taoismus) und Konfuzius geopfert. Der Kaiser wollte seinerzeit die drei Lehren einigen, dadurch seine Dynastie sichern und die Bevölkerung enger verbünden.

Vier Heilige Berge des Buddhismus (Sida Fojiao Mingshan)

Den Vier Heiligen Bergen des Buddhismus werden verschiedenen Metallen zugeordnet und jeweils einer buddhistische Gottheit, die dort besonders verehrt wird.

1. Jiuhua Shan in Anhui

Der Anblick des Jiuhua Gebirges ist geprägt von seinen wunderbaren Gipfeln, bizarren Felsformationen, tiefen Tälern und stillen Höhlen. Wasserfälle und Quellen sowie eine reiche, Flora und die wunderschönen Tempel machen eine Reise hierhin unvergesslich. Der bekannte Dichter Li Bai (Tang-Dynastie) schrieb "Der hohe Berg hat neun Gipfel, die wie eine Lotosblume aussehen". Die bekanntesten Gipfel heißen Tiantai (Himmelsterrasse), Tianzhu (Himmelssäule), Lianhua (Lotosblume) und Shiwang (Zehn Könige), welcher mit seinen 1.341 m Höhe der Hauptgipfel ist.Hier hat der barmherzige Bodhisattwa Ksitigarbha seinen Sitz. In den 78 Tempeln sind zahlreiche Buddhastatuen, buddhistische Schriften, Jadesiegel und andere Kulturerbstücke erhalten. In der Mythologie entspricht dieser Berg dem Metall 'Eisen'.

2. Emei Shan in Sichuan

Wie so oft in China ist auch hier die harmonische Verbindung von Natur und Kultur faszinierend. Am felsigen Emei-Berg finden sich Schluchten, Quellen und Wasserfälle. Der imposante Hauptgipfel namens Jinding ragt 3.099 m hoch in den Himmel, von hier hat man eine traumhafte Aussicht auf die Schneeberge im Westen und das weite Flachland im Osten. Ein Sonnenaufgang oder Untergang sind einzigartige Erlebnisse.Wahrscheinlich pilgerten schon im 6. Jahrhundert Menschen auf den Emei Shan. Man braucht etwa zwei bis drei Tage auf den mit vielen Treppenstufen ausgebauten Wanderwegen bis zum Gipfel. Der Bau einer Straße bis kurz unterhalb des Gipfels hat diesen im größeren Stil erschlossen.Der Überlieferung nach ist der Seligkeit gewährende Bodhisattva Samantabhadra auf einem dreiköpfigen weißen Elefanten auf den Berg geflogen und hat sich hier niedergelassen. Der im 9. Jahrhundert rekonstruierte Wannian-Tempel beherbergt eine fast 9 m hohe Kupferstatue des Bodhisattwa auf dem Elefanten. Man sagt, es bringe Glück, die Flanken des Tieres zu streicheln. Auf dem Goldgipfel befindet sich eine 48 m hohe vergoldete Kupferstatue des Samantabhadra, darin befindet sich ein Tempel. Sehenswert sind außerdem der Baoguo-Tempel, der Qingyi-Pavillon, der Xixiang-Teich und die Jiulao-Höhle.Auf dem Berg befinden sich nicht nur gläubige Pilger und Touristen, sondern auch bemerkenswert viele Tibetmakaken. Die Affen fordern teils recht vehement Essensgaben ein - Vorsicht ist also geboten.Dem Berg wurde das Metall 'Bronze' zugeordnet.

3. Wutai Shan in Shanxi

Das Wutai-Gebirge ist zweifelsohne ein landschaftliches und zugleich kulturelles Highlight. Schroffe Felswände und reiche Vegetation einerseits und prachtvolle Bauten und Zeugnisse historischer Ereignisse andererseits machen das Gebirge zu einem Ort, an dem man sich hervorragend erholen und gleichzeitig kulturell bilden kann. Neben Vorzeigeobjekten der altchinesischen Architektur, feinen Schnitzereien und kunstvoller Malerei gewinnt man hier tiefe Einblicke in die buddhistische Kultur. Der Berg ist der Sitz des Bodhisattva Manjushri (Wen Shu), der im Buddhismus die Weisheit verkörpert. Es gibt Aufzeichnungen, dass Kaiser Mingdi während der Regierungsperiode Yongping der Östlichen Han-Dynastie (58-75 n.Chr.) buddhistische Schriften aus Indien holen ließ. Nach der Rückkehr der kaiserlichen Gesandten errichtete man einen Tempel auf dem Wutai-Berg.Insgesamt sind 47 Tempel am Berg erhalten geblieben, am bekanntesten davon sind die Tempel Tayuan, Xiantong, Luohou, der Tempel der Boddhisattwa-Spitze und der Pavillon mit Zehntausend Buddhastatuen.Die fünf Gipfel des Wutai-Berges sind flach und frei, also nicht mit Bäumen bewachsen- nach ihrer Form ist das Gebirge auch benannt (Wutai = fünf Terrassen). Der nördliche Gipfel Yedou ist mit seinen 3.058 m der höchste. Im Süden steht der Jinxiu, im Westen der Guayue, im Osten der Wanghai und der Gipfel in der Mitte heißt Cuiyan. Durch die Täler dazwischen winden sich Flüsse mit dichtbewachsenen Ufern. Die Winter am sogenannten "kühlenden Berg" sind lang - im September fällt häufig schon der erste Schnee, und im April beginnt das Tauwetter. Gerade in der warmen Jahreszeit wird eine "Sommerfrische" auf dem Berg als angenehm empfunden, allerdings sollten warme Anziehsachen sowie ein Regenschutz im Tagesgepäck nicht fehlen!Dem Berg wurde das Metall 'Gold' zugeordnet.

4. Putuo Shan in Zhejiang

Schon die geografische Lage des Putuo-Berges ist außergewöhnlich: er liegt als Insel im Mündungsgebiet des Qiantang-Flusses und wird deshalb auch "buddhistisches Land im Meer" genannt. Hier findet sich ein faszinierendes Zusammenspiel von buddhistischen Tempeln, feinen Sandstränden, Felsen und Meer mit den ebenso buddhistisch geprägten Nachbarinseln. Der höchste Berg, Fodingshan, ist gerade mal 292 m hoch. Die dichten, sattgrünen Wälder, die ungewöhnlichen Felsformationen und Höhlen warten nur darauf, entdeckt zu werden. Das Meeresrauschen und das Spiel der Brandung runden das idyllische Bild ab.Der Putuo Shan ist Sitz des Bodhisattwa Guanyin. Dreimal im Jahr finden im Rahmen einer feierlichen Wallfahrt Opferzeremonien für den Bodhisattwa statt. Die bedeutendsten Tempel heißen Puji-, Fayu-, und Huiji-Tempel. Mit ihren imposanten Hallen ist ihre Bauweise in der typischen Architektur der anfänglichen Qing-Dynastie. Unbedingt sehenswert sind zudem die Duobao-Pagode, der Bodhisattwa-Gedenkstein sowie die Jiulong (=neun Drachen)-Halle, welche von Nanjing im Rahmen des Abrisses der dortigen Verbotenen Stadt hierher verlegt wurde.Dem Berg wurde das Metall 'Silber' zugeordnet.Huang Shan (= Gelber Berg)Ein weiteres bedeutendes Gebirge ist das Huangshan-Gebirge in Anhui. Es zählt 72 Gipfel mit über 1.000 m Höhe, die eine Hälfte davon ist "majestätisch und schroff", die andere wird beschrieben als "niedrig und zierlich". Die drei höchsten Gipfel, die "Himmelssöhne-Gipfel" heißen Lianhua, Guangmingding und Tiandu und ragen über 1.800 m in den Himmel.Diese zauberhafte Landschaft ist geprägt von bizarren Kiefern und sonderbaren Felsformationen, die zum Teil sogar Namen tragen ("Goldene Hähne krähen zum Himmelstor", "Affen blicken auf das Meer"). Der riesige Kiefernbestand zählt mehrere zehntausend Bäume, die über 100 Jahre alt sind. In den hier zu findenden heißen Quellen soll schon der Gelbe Kaiser Xuanyuan gebadet haben. Die sich ständig ändernden Wolkengebilde tragen ihren Teil zur mystisch anmutenden Erscheinung des Gebirges bei.Jede Jahreszeit wartet mit ganz besonderen "Schmankerln" auf: der Frühling reizt mit seiner farbenfrohen Blumenpracht, im Sommer rücken die klaren Quellen und Wasserfälle in den Mittelpunkt. Im Herbst, wenn sich das Laub der Ahornbäume rot färbt, erscheint das ganze Gebirge wie ausgewechselt, und im Winter legt sich eine weiße Schneedecke ruhig über die Landschaft.Die Schönheit des Gebirges hat viele Künstler angelockt, die ihren Teil zur reichen "Huangshan-Kultur" beigetragen haben. Bilder, Dichtkunst, aber auch Felsschnitzereien an über 200 Felswänden sind ihr Vermächtnis. Besonders in der bildenden Kunst wird die Stille dieser Landschaft reflektiert.Der artenreichen Flora und Fauna verdankte das Gebirge die Aufnahme in die Liste des UNESCO Natur- und Kulturerbes im Jahr 1990.