Hauptsehenswürdigkeiten in Tibet

Sehenswürdigkeiten in Lhasa

Eine Reise nach Tibet ist faszinierend. Schon der Landeanflug nach Lhasa ist unvergesslich, ebenso eine Zugfahrt mit der Tibet-Bahn. Da die Tickets für die Tibetbahn sehr gefragt sind, empfehlen wir die Anreise per Flugzeug und die Zugfahrt als Highlight am Ende der Reise. Für die Höhenanpassung spielt es keine Rolle, ob Sie nach Lhasa fliegen oder mit der Bahn fahren. Lesen Sie hier mehr über Reisen nach Tibet.

Potala-Palast

Der Potala war lange Zeit Wohn- und Regierungssitz der Dalai Lamas, also der religiösen und politischen Herrscher der Tibeter. Die Bauarbeiten begannen im 7. Jahrhundert, im 17. Jahrhundert wurde er renoviert und erweitert, beispielsweise um den bedeutenden Roten Palast. Die geschwungenen Dächer lassen erkennen, dass auch Han-Chinesen unter den Baumeistern waren. Der Palast misst 360 m Länge und 117 m Höhe und zählt 999 Räume. Der Potala-Palast nahm glücklicherweise relativ wenig Schaden während der Kulturrevolution, da er der chinesischen Besatzungsarmee als Unterkunft diente.Er ist immer noch ein bedeutendes Ziel für buddhistische Pilger, obwohl er inzwischen der Öffentlichkeit als Museum zugänglich gemacht worden ist. Hier befinden sich Meditationshallen, Kapellen und auch die privaten Wohnräume des Dalai Lama. Wunderschön sind die unzähligen Wandmalereien, die das Leben der Lamas im Potala-Palast und in anderen Klöstern darstellen.Der Palast beherbergt außerdem die Grabstätten des 5. Dalai Lama und der folgenden Wiedergeburten des Dalai Lama. Diese sind reich geschmückt, allein im Grab-Chörten des 5. Dalai Lama wurden rund 3.700 kg Gold verarbeitet.

Norbulingka (Juwelengarten)

In einer schönen Parkanlage befindet sich die ehemalige Sommerresidenz (und heutiges Museum) namens Norbulingka des Dalai Lama, die ursprünglich für den 7. Dalai Lama im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Sie wurde allerdings zerstört, weswegen man von 1954 bis 1956 einen neuen Palast für den 14. Dalai Lama errichtet hat, welcher während des Tibetaufstands erneut beschädigt wurde.Park und Palast beherbergen etliche Meisterstücke der Bildhauerei, hier warten Höchstleistungen aus Gartenbaukunst und Architektur auf Bewunderer. Verschiedene Kunststile sind hier harmonisch vereint, es finden sich nicht nur tibetische und han-chinesische Elemente, sondern auch Einflüsse anderer ethnischer Gruppen.

Tempel Yaowang Miao

Der Tempel Yaowang Miao wurde 1717 auf dem Berg Yaowang Shan (gegenüber des Potala-Palastes gelegen) halb in die Felsen gebaut und strahlt eine ruhige und harmonische Atmosphäre aus.Tibet MuseumIm Tibet Museum, welches sich südöstlich vom Norbulingka-Palast befindet, vermitteln ausgewählte Exponate der tibetischen Kunst und Kultur dem Besucher interessante Einblicke.

Jokhang-Tempel

Mitten in der Altstadt von Lhasa befindet sich der Jokhang, das bedeutendste Heiligtum der Tibeter. Er wurde, so die Überlieferung, von 639 bis 653 n.Chr. von der Prinzessin Bhrikuti, der Gattin des Königs Songtsen Gampos, auf dem Gelände des trockengelegten Milchsees errichtet. Künstler aus Nepal vollendeten den damals wahrscheinlich kleinen Tempel. Der Tempel wurde aus heutiger Sicht zur Zeit Tsongkhapas (1357 - 1419, Gründer der Gelbmützenschule) in großem Stil erweitert und wurde fortan Lhasa Tsuglagkhang, was so viel heißt wie "Heiligtum von Lhasa", genannt. Tsongkhapa wusste um die historische Bedeutung der Stätte und machte sie wieder zum Zentrum der buddhistischen Welt.     Der Jokhang ist ein Meisterwerk der tibetischen Architektur. Neben anderen beeindruckenden Statuen ist das Herzstück der Anlage zweifelsohne die bedeutende vergoldete Statue des Jowo Rinpoche. Um den Tempel herum führt ein Wandelgang mit Gebetszylindern. Das Dach ist mit vergoldeten Bronzeziegeln gedeckt. Darauf thronen ein Dharma-Rad und zwei Gazellen, ebenfalls vergoldet.    Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurden hier von den Gelugpa die berühmten tibetischen Neujahrfeiern veranstaltet.

Namco See

Der Namco See liegt in einer Höhe von 4.718 m in einer weitläufigen Grassteppe im Norden Tibets am Fuße des Nyainqentanglha-Gebirges und ist der höchste Salzwassersee weltweit. Im Tibetischen bedeutet Namco "Himmelssee". Den Tibetern ist der See heilig; viele Pilgerreisen führen hierher. Die einzige Wasserquelle des Sees ist das Schmelzwasser aus den Bergen, weshalb der See unwahrscheinlich klar ist. Der Weg zum See führt den Besucher durch das sogenannte "Tor der Götter", das aus zwei riesigen Felsen besteht.Wunderschön ist der Anblick des smaragdgrünen Sees mit schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund und von Pilgern aufgehängten, wehenden farbigen Gebetsfahnen im Vordergrund. Häufig wird der See von Pilgern umrundet.

Yamdroksee

Der auf 4.441 m Höhe gelegene Yamdroksee (Regierungsbezirk Shannan) macht seinem Namen alle Ehre: Yamdrok bedeutet „grüner Jadesee der oberen Alm“, und tatsächlich liegt er wie eine jadegrüne, teils sogar türkisgrüne Perle eingebettet in eine malerische, hügelige Landschaft. Von Ost nach West misst er eine stolze Länge von etwa 130 km, von Nord nach Süd ca. 70 km.

Shigatse

Neben Lhasa ist Shigatse die einzige Stadt in Tibet. Sie liegt im gleichnamigen Regierungsbezirk in einer Höhe von 3.840 m. Bis ins 17. Jahrhundert hinein, also bis zur mongolischen Vorherrschaft, war die Festung namens Samdrubtse Königssitz. Der 1950 zerstörte Palast ist inzwischen zum Teil wieder aufgebaut und soll Raum für ein Kulturmuseum geben.Das Kloster Trashilhünpo ist Sitz des Panchen Lama, einem bedeutenden Würdenträger der buddhistischen Gelugpa-Schule. Sehenswert ist auch das Kloster Shalu.

Gyantse

Die Gemeinde Gyantse ist der viertgrößte Ort in Tibet. Gyantse liegt an der Autobahn von Kathmandu nach Lhasa in einer Höhe von 3.977 m. Hier befindet sich das Kloster Pelkhor Chöde aus dem 14. Jahrhundert. Im Kloster steht der größte Chörten von ganz Tibet, der sogenannte Kumbum. Er umfasst mehrere Etagen mit insgesamt 108 Kapellen und zahlreichen Wandmalereien. In großer Harmonie werden hier drei verschiedene Schulen des Buddhismus gelebt und gelehrt. Da bildet die Kanonenplattform unterhalb des Klosters, die seinerzeit dem Schutz vor den Briten diente, einen unwirklich erscheinenden Gegensatz. Die Menschen im Umland von Gyantse leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, sie bauen Hirse, Gerste und Gemüse an. Auch die bekannten Tibet-Teppiche stammen aus dieser Region.

Mount Everest Basecamp

Wer möchte das nicht - einmal in die Fußstapfen der ganz großen Bergsteiger treten? Schon der Weg zum Basecamp ist abenteuerlich. Den 5.200 m hohen Pangla-Pass, ein traumhafter Aussichtspunkt bei schönem Wetter, erreicht man noch per Auto auf unebener Piste. Ein kleiner Abstecher zum Rongbuk-Kloster rundet die Fahrt zum Basecamp ab. Je nach den Schneeverhältnissen kann man das Basislager von hier aus nur zu Fuß oder per Pferdewagen erreichen. Man sollte allerdings gut abwägen, ob man das ohnehin schon stark beanspruchte Gebiet („höchste Müllkippe der Welt“) wirklich besuchen möchte oder ob man sich mit weniger bekannten, aber nicht minder spektakulären Zielen begnügt.

Tibet - das Dach der Welt

Es ist nach wie vor ein tolles Erlebnis, auf das Dach der Welt zu reisen

 

 

Tibet - Natur und Religion

Wer im Hochland von Tibet, dem "Dach der Welt" gewesen ist, das tibetische Volk und seine Kultur kennengelernt hat, sieht die Welt mit anderen Augen. Die beeindruckende Hochgebirgslandschaft des Himalaya, die bewegende Geschichte von Land und Volk, die im Alltag gelebten alten Traditionen und das vom Buddhismus geprägte Leben der Menschen lassen den Besucher in eine andere Welt eintauchen. Die ersten Buddhisten kamen schon im 3. Jahrhundert von Indien nach Tibet. Fünfhundert Jahre später entwickelten sich vier Schulen - die Nyingma-, Kagyü-, Sakya- und die Gelugpaschule. Letzterer Schule entstammt der Dalai Lama. Die Hauptlehre des Buddhismus' ist die Lehre von der Wiedergeburt, von Ursache und Wirkung, von Vergänglichkeit, von Liebe und Mitgefühl für alle Wesen. Alle Lebenslagen lassen sich mit diesen Prinzipien erklären; die grundlegenden Lehren können den Praktizierenden eine große Hilfe sein.

Kurzer Einblick in die Geschichte Tibets

Das einst sehr gefestigte Königreich Tibet stand ab Mitte des 13. Jahrhunderts unter mongolischer Vorherrschaft. Anfang des 18. Jahrhunderts (Qing-Dynastie) gelang es dem chinesischen Kaiser Gesandte im Potala Palast in Lhasa, dem Sitz des Dalai Lama, dem politischen und spirituellen Oberhaupt des tibetischen Volkes, mehr und mehr politisch einzubringen.Im 19. Jahrhundert gehörte ein Großteil des Landes den Klöstern, selbige steuerten das Schulwesen und erhoben Steuern.Tibet wurde Schauplatz eines politischen Tauziehens zwischen Russland und Großbritannien. Als schließlich die Briten Anfang des 20. Jahrhunderts Lhasa besetzten, floh der 13. Dalai Lama in die Mongolei. Seine in Lhasa gebliebenen Vertreter sahen sich gezwungen, ein Handelsabkommen mit dem britisch besetzten Indien abzuschließen. Außerdem durfte Tibet fortan nur mit Zustimmung der Briten mit anderen Nationen in Verhandlung treten.1907 wurden Chinas Ansprüche auf eine Schutzherrschaft über Tibet von Russland und England einstimmig anerkannt. Der soeben aus dem Exil zurückgekommene Dalai Lama flüchtete nach Indien. Im Rahmen der Chinesischen Revolution 1911 gelang es den Tibetern ihre Unabhängigkeit wiederherzustellen. (Ursprünglich war das Protektorat für beide Seiten von Vorteil: Der Himalaya als klare Grenze für China und Schutz gegen Feinde, z.B. die Gurkhas aus Nepal, für die Tibeter.)
Nach der Neuordnung Chinas nach dem Zweiten Weltkrieg durch Mao Zedong und der Kommunistischen Partei kam der Gedanke Tibet zu beherrschen wieder auf. 1950 zog die chinesische "Volksbefreiungsarmee" in Tibet ein, um das Land aus dem britischen "Joch" zu befreien. Der 14. Dalai Lama übernahm aufgrund der zugespitzten Situation seine Pflichten als tibetisches Oberhaupt schon mit 15 Jahren.Hohem politischem Druck ausgesetzt musste die tibetische Regierung sich dem Willen Chinas fügen und wurde offiziell in die Volksrepublik "eingegliedert". Obwohl die Autonomie und Religionsfreiheit Tibets und die Position des Dalai Lama weiterbestehen sollte, wurde in Lhasa eine große Militärpräsenz aufgebaut. Als der Respekt der tibetischen Regierung gegenüber immer mehr sank, brach in Lhasa 1959 der Tibetaufstand aus, der Dalai Lama floh nach Indien. Die Aufstände wurden von den Roten Garden blutig niedergeschlagen. Unzählige Klöster und Kulturdenkmäler wurden in den folgenden Jahren der Chinesischen Kulturrevolution zerstört. Die Annexion Tibets in die Volksrepublik China ist bis heute völkerrechtlich umstritten und führt immer wieder zu Aufständen, Diskussionen und Selbstverbrennungen.
Heute wird die Bezeichnung "Tibet" einerseits für das ganze tibetische Hochland verwendet, andererseits, so auch im offiziellen chinesischen Sprachgebrauch, für die 1965 gegründete Provinz "Autonomes Gebiet Tibet". Der tibetische Kulturraum erstreckt sich weit in andere Provinzen hinein, nämlich nach Qinghai, Ganso, Sichuan und Yunnan.

Tsedang

Die vermutlich im Jahr 1351 gegründete Großgemeinde Tsedang befindet sich rund 180 km südöstlich von Lhasa am Rande des beeindruckenden Gongbori-Berges. Sie ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks Shannan. In Tsedang befand sich schon der historische Sitz der alten tibetischen Könige. Sehenswert ist hier auch das Kloster Ganden Chökhorling, das seit dem 18. Jahrhundert der Gelugpa-Schule angehört. Im Gelugpa-Kloster Ngamchö steht der Thron des Dalai Lama.Berühmt geworden ist der Ort hauptsächlich durch das nahegelegene Samye-Kloster.

Samye Kloster

Außerhalb von Tsedang befindet sich das Samye-Kloster, das älteste buddhistische Kloster Tibets. Es wurde um das Jahr 775 n.Chr. erbaut und ist exakt wie ein Mandala angelegt. Der namhafte tantrische Meister Padmasambhava weihte den Tempel persönlich. Hier wurden dann auch die ersten tibetischen buddhistischen Mönche geweiht.Im Zentrum der Anlage befindet sich ein großer dreistöckiger Tempel, der indische, chinesische und tibetische Einflüsse symbolisiert. Zwölf kleinere Tempel und mehrere Stupas fügen sich in das große Mandala ein, das schließlich umrandet wird von einer kreisrunden Mauer.

Kailash

Der heilige Berg Kailash gehört zum Gangdisê-Gebirge, das im westlichen Teil des Transhimalaya liegt, grenznah zu Indien und Nepal. Der Kailash ist 6.714 m hoch. Von Süden aus betrachtet ist der erhabene, ganzjährig mit Schnee bedeckte Gipfelaufsatz pyramidenförmig. Übersetzt bedeutet Kailash "Großes Schneejuwel".Rund um den Kailash entspringen die vier großen Flüsse Indus, Brahmaputra, Satlej und Karnali, die den indischen Subkontinent und den Süden Tibets mit Wasser versorgen. Die ganze Region ist bis heute schwer zugänglich und der Reisende benötigt Zeit und Ausdauer, um hierher zu gelangen - der Lohn für alle Mühen besteht aus einer einzigartigen Hochgebirgslandschaft, in die er eintaucht, eine fantastische Atmosphäre und spektakulären Ansichten auf den heiligen Berg.Bestiegen darf der Kailash aus religiösen Gründen nicht werden. Er wird von Buddhisten, Hinduisten, Jainisten und Anhängern der Bön verehrt. Der Kailash ist das wichtigste Pilgerziel vieler Menschen, die ihn hingebungsvoll, teils nur mit Niederwerfungen, umwandern. Der höchste Punkt dieser Pilgerreise ist der Pass namens Dölma La auf etwa 5.700 m Höhe.