Shaolin Kloster, Luoyang und Longmen Grotten

Das Shaolin Kloster

Etwa 80 km südlich von Luoyang befindet sich das Tempelkloster Shaolin Si im 60 km langen und bis zu 1.440 m hohen Songshan Gebirge. Dieses Gebirge gehört zu den fünf " Mythischen Bergen" Chinas, die im alten China als Wohnsitz von Gottheiten galten. Dementsprechend finden sich hier zahlreiche Stelen, die unter anderem von den Pilgerreisen und Opferzeremonien chinesischer Kaiser erzählen.

Bei uns im Westen wurde das Kloster bei uns durch die Fernsehsendung "Kung Fu" Anfang der 1970er Jahre bekannt, in der der chinesischer Shaolin-Mönch Kwai Chang Caine allerhand (oft unrealistische) Abenteuer zur Zeit des Wilden Westens in Amerika erlebt.Gebaut wurde das Kloster im Jahr 495 während der Nördlichen Wei-Dynastie. Der Mönch namens Batuo machte aus dem Kloster ein Zentrum der buddhistischen Lehre und ließ hier zahlreiche Sutren aus dem Sanskrit ins Chinesische Übersetzen. In der Tang-Dynastie (618 - 907) lebten hier bis zu 1.000 Mönche, die im chinesischen Reich großes Ansehen genossen.Die Wurzeln des Zen-Buddhismus' sowie die der Kampfkunst Kung Fu ("Shaolin Qanfa"), die als Teil der buddhistischen Praxis gilt, gehen auf dieses Kloster zurück.

Im Lauf der Zeit wurde das Kloster mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, so auch während der Kulturrevolution. Nur noch wenige Mönche blieben hier, die meisten wurden vertrieben. Als das Kloster durch verschiedene Filme ("Kung Fu" und "Shaolin Temple") im Westen an Bekanntheit gewann, erkannte die chinesische Regierung sein touristisches Potenzial und ließ das Kloster wieder aufbauen. Mit der allgemeinen Liberalisierung der Ausübung von Religionen durften auch die buddhistischen Mönche hier wieder frei praktizieren.In den letzten Jahren richtete man sich mehr und mehr auf Touristen ein und integrierte Souvenirläden, ein Tourismusbüro und ein Restaurant in den vorderen Bereich des Tempels. Für den westlichen Geschmack mag das ein bisschen zu kommerziell sein, aber die immense Schönheit und der kulturelle Wert des Klosters bleiben dennoch im Vordergrund. Unvergesslich bleiben auch die beeindruckenden Wushu-Vorführungen. Am besten ist ein Besuch am frühen Vormittag, wenn die Schüler draussen ihre Kampfkunst-Übungen machen.

Übrigens gibt es im chinesischen In- und Ausland noch weitere Klöster mit demselben Namen, zum Beispiel der Shaolin-Tempel Deutschland in Berlin. Zumeist ist das auf die Vertreibung chinesischer Mönche während der Kulturrevolution zurückzuführen, die anderswo Stätten gründeten um ihre Religion zu praktizieren.

 

Longmen Grotten

Die buddhistischen Felsentempel Longmen Shiku liegen etwa 13 km südlich von Luoyang. Sie sind während der Nördlichen Wei-Dynastie, genau gesagt ab dem Jahr 493, und während der Tang-Dynastie auf einem rund 1 km langen Klippenstück entstanden. In den vielen Höhlen, Nischen und kleinen Pagoden finden sich über 3.600 Inschriften und mehr als 90.000 Skulpturen (von 2 cm bis 10 m Höhe). Gerade die 10 Meter hohen Buddha-Figuren sind beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man in der Gegend ist.

Luoyang

Luoyang ist eine der ältesten Städte in China und war 960 Jahre lang Hauptstadt. Nicht nur die politische, sondern auch die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Stadt zog Wissenschaftler, Kaufleute und Künstler aus dem In- und Ausland an. In der Jin-Dynastie (1115 - 1234) wurde schließlich Kaifeng zur Hauptstadt erkoren.
Es gibt einen berühmten Tempel zu besichtigen, den "Tempel des weissen Pferdes". Das weisse Pferd ist allgegenwärtig im Logo der chinesischen Tourismus-Behörde.