Hauptsehenswürdigkeiten in Xi'an

Die Geschichte von Xian, der Hauptstadt der Provinz Shaanxi begann vor über 3.000 Jahren zur Zeit der Zhou-Dynastie. Bereits während der Tang-Dynastie (618 - 907 n.Chr.) zählte die Stadt über zwei Millionen Einwohner und war somit die größte Stadt der Welt. Die bedeutenden Bewohner - Kaufleute, Künstler, Wissenschaftler und Missionare aus Südost-, Ost- und Zentralasien - und die begünstigte Lage am Anfang der Seidenstraße machten Xian zu einem politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Zentrum. Um die Verwaltung zu vereinfachen, hat man die Stadt schon damals schachbrettartig angelegt. Eine über 35 km lange Stadtmauer mit 13 Toren wurde errichtet. Nach dem Sturz der Tang-Dynastie und dem Ende der Blütezeit der Stadt dauerte es bis zur Ming-Zeit (1368 - 1644) und den Bau der Prinzenresidenz, dass sich Xian wieder erholen konnte.Seit dem Bau der Eisenbahnlinie nach Zhengzhou im Jahr 1930 befindet sich Xian wieder im wirtschaftlichen Aufstieg.

Terrakotta-Armee

Erst im Jahr 1974 wurde die Grabstätte des Kaisers Qin Shihuangdi zufällig von Landarbeitern entdeckt. Sie ist einer der sensationellsten archäologischen Funde des zwanzigsten Jahrhunderts. Im zarten Alter von 13 Jahren (246 v. Chr.) ließ der erste Kaiser von China mit dem Bau seiner Grabstätte beginnen. Die Bauarbeiten währten 36 Jahre; bis zu 70.000 Arbeiter, darunter viele Zwangsarbeiter, aber auch Künstler und Architekten, waren gleichzeitig im Einsatz. Auf einem mehrere Tausend Quadratmeter großen Areal wurde eine Grabkammer, bewacht von einer Armee lebensgroßer Tonsoldaten, der Terrakotta-Armee, errichtet. Obwohl die Kriegerfiguren bereits damals in Serie gefertigt worden sind, hat ein jede individuelle Gesichtszüge. Mit 49 Jahren verstarb Qin Shihuangdi während einer Inspektionsreise in die Provinz und wurde in der Grabkammer bestattet.Bisher hat man mehr als 3000 Soldaten und Pferde und über 40.000 Waffen ausgegraben und restauriert, geschätzte weitere 5000 Figuren liegen noch im Erdreich verborgen. Auch wenn die Tonkrieger zu den Hauptattraktionen zählen und immer gut besucht sind, lohnt es sich, Xi'an auf Ihrer Reise zu besuchen.

Stelenwald-Museum

Vor der Erfindung des Buchdruckes gravierte man wichtige Ereignisse in Stein. Im Jahr 1090 begann die Stadt Xi'an diese sogenannten Stelen zu archivieren. Heute beherbergt das Museum mit rund 2.300 Stelen die größte Sammlung in ganz China, die meisten davon stammen aus der Zeit der Tang-Dynastie.

Stadtmauer

Die Stadtmauer in Xi'an ist fast komplett erhalten bzw. renoviert. Man kann darauf spazieren gehen oder sogar eine Rundtour mit dem Fahrrad machen.

Große Wildgans-Pagode

Ursprünglich war die Große Wildgans-Pagode ein Tempel aus dem Jahr 648 (Tang-Dynastie) und wurde von Kaiser Gaozong zu Ehren seiner Mutter ausgebaut. Ein Mönch namens Xuanzang, der 17 Jahre lang durch Indien gereist war, lebte hier. Hier übersetzte er die buddhistischen Schriften, die er von dieser Reise mitgebracht hatte. Diese Episode der Geschichte hielt Wu Cheng'en in der Mitte des 16. Jahrhunderts in seinem Roman "Die Reise nach Westen" fest, den jedes Kind in China kennt und der mehrfach verfilmt wurde. Zum Andenken an den Mönch Xuanzang steht hinter der Pagode eine große Bronze-Skulptur.Vom siebten Stock der Wildgans-Pagode hat man einen schönen Ausblick auf Xian und Umgebung. Ihr Name ist zurückzuführen auf eine indische Legende: „Einst gab es ein Kloster des Hinayana-Buddhismus, in welchem Mönche auch Fleisch essen durften. Eines Tages gingen die Fleischvorräte zu Ende und einer der Mönche rief; ‚Wir haben kein Fleisch mehr, und Buddha sollte das wissen‘. In diesem Moment fiel eine Gans aus einer Schar Wildgänse, die gerade über das Kloster flogen, tot vom Himmel. Die erschrockenen Mönche – im Glauben, Buddha selbst habe sich geopfert – errichteten der Gans eine Pagode“.

Kleine Wildgans-Pagode

Die Kleine Wildgans-Pagode wurde von der Kaiserin Wu Zetian zur Erinnerung an ihren verstorbenen Ehemann, den Kaiser Gaozong, im Jahr 684 zusammen mit einer Tempelanlage, dem „Tempel des Aufbewahrten Glücks“, in Auftrag gegeben. Ursprünglich bestand die Pagode aus 15 Stockwerken. Erdbeben zerstörten die oberen beiden Etagen ein. Mit den verbliebenen 13 Geschoßen erreicht sie heute eine Höhe von etwa 43 Metern.

Islamisches Viertel und Moschee

Bei einem Spaziergang durch das Islamische Viertel, das sich neben dem Trommelturm befindet, wird einem die ethnische Vielfalt des Riesenreiches bewusst: Die Bevölkerung Xians besteht neben den Han-Chinesen auch aus islamischen Hui, die aller Wahrscheinlichkeit nach in der Zeit der Tang-Dynastie eingewandert sind. Bis Ende des 19. Jahrhunderts waren über 78% der chinesischen Bevölkerung muslimisch geprägt, heute ist es weniger als 1 %. Bis heute ist die hölzerne Moschee aus der Tang-Zeit erhalten. Der Vorhof ist für die Öffentlichkeit zugänglich, die Gebetsräume sind Muslimen vorbehalten.